Andersrad

gleich und doch verschieden

spontan nach Obertrum zur Sprintdistanz

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Eigentlich wollte ich heuer keine Wettkämpfe machen. Eigentlich.

Doch beim letzten Schwimmtraining in Wels (als Trainer, nicht als Schwimmer) wurde dort auch von Obertrum gesprochen und irgendwie stach mich dann doch wieder der Hafer. Auf der Heimfahrt mit dem Rad hatte ich genügend Zeit darüber nachzudenken und es reifte der Gedanke es doch wieder zu versuchen – schließlich ist Obertrum ja mein absoluter Lieblingsbewerb…

Zuhause angekommen ein Blick auf die Website: letzter Anmeldungstag (Nachnennung gäbe es aber auch) und nach einiger Bedenkzeit und Rücksprache daheim sowie dem Blick auf den Wetterbericht (es soll trocken und warm-heiß werden, trifft auch ein) meldete ich mich dann doch an.

Die Erwartungshaltung war ziemlich überschaubar: seit Halloween 2024 war ich genau 2x schwimmen, beides unter 1km! Am Rad war ich heuer immer nur am Rennrad unterwegs und mit gesamt knapp über 1000km auch nicht so die Wucht. Läuferisch würde noch am ehesten gehen, auch wenn ich von der reinen 5km-Leistung bei einem Einzelbewerb wohl über 20min bleiben würde.

Wenn ich also das 750m-Schwimmen überstehe sollte ich es schon ins Ziel bringen können.

Vor dem Schwimmstart bin ich schon relativ nervös. Das Einschwimmen (Neoprenverbot) hat zwar relativ gut geklappt, aber bei den paar Zügen merke ich bereits dass die Schwimmausdauer gering ist. Ein Vorteil für mich ist dass ich erst in der 2. Welle mit allen über 40-jährigen starte. Dadurch ist es nicht so eine wilde Waschmaschine und mit meiner gewählten Startposition links komme ich gut hinein. Die erste Boje beim Hinausschwimmen ist relativ bald da, da ist auch noch alles gut. Doch ich merke dass ich ein Problem bei der Atmung habe. Ich schwimme im 2er-Zug und – vielleicht auch bedingt durch den (Gegen-)Wind und den dadurch entstehenden Wellenschlag) – habe eine deutliche Auf- und Abbewegung sodass ich beim Luftholen schon wieder zu tief im Wasser bin und somit nicht ausreichend Zeit zum Einatmen habe. Das wird so krass, dass ich dann sogar ein paar Züge Brust schwimmen muss um wieder gut zu Luft zu kommen.

Ein zweites Problem ist meine Orientierung: meine Brille beschlägt und einmal beim Aufblicken sehe ich plötzlich niemanden mehr vor mir sondern alle auf der linken Seite! Ich habe also unbewusst eine schon fast 90°-Kurve nach rechts gemacht und mir somit einige extra Meter sowie fehlenden Wasserschatten aufgehalst. Immerhin kann ich das danach einigermaßen gut korrigieren. Überhaupt wird es nach der ersten (geplanten) Richtungsänderung besser und nach der 3. Boje bin ich dann am besten im Schwimm-Rhythmus drinnen, freue mich aber schon sehr auf den Schwimmausstieg. Der ist ja heuer leicht verändert, da ein neuer Steg mit Stufen gebaut wurde, aber das funktioniert gut und nach für mich doch positiv überraschenden 16:39min bin ich endlich wieder an Land! Von 417 TeilnehmerInnen ist das mit der 203. Schwimmzeit sogar noch innerhalb der ersten Hälfte!

Schon vor dem Start wusste ich dass ich in der Wechselzone einen Fehler gemacht hatte: ich hatte die Rad-Schuhe zwar am Rad, aber mit geschlossenem Klettverschluss! Deswegen muss ich am Weg zur Aufstiegslinie die noch aufmachen was mich ein paar Sekunden kostet. Auch den Gang hatte ich nicht richtig eingelegt, der war für das Wegfahren etwas zu hoch. Ansonsten ist die Wechselzeit mit 3:15min zwar nicht überragend, aber im Rahmen meiner Möglichkeiten voll ok, schließlich habe ich dabei auch wieder mehr als 50 Plätze gutgemacht!

Das Radfahren macht dann eindeutig am meisten Spaß, denn ich bin kontinuierlich am Überholen! Auf der Radstrecke kann man zwar nie richtig durchschnaufen da es viel bergauf geht oder man bei den Abfahrten sehr konzentriert sein muss, aber ich kann doch über 190W (normalzed 216W) treten, also habe ich im Vergleich gar nicht so viel zu früher verloren. Gerade mal eine Teilnehmerin und 2 Staffelfahrer überholen mich, der letzte aber auch nur weil ich vor der Wechselzone bedingt durchs Schuhe ausziehen langsamer fuhr. Gesamt habe ich mich dadurch schon auf Rang 72 vorgearbeitet und mit 47:35min auf der selektiven Radstrecke bin ich auch nur weniger als eine Minute langsamer als 2017.

Der 2. Wechsel ist von der Zeit her genau wie sonst auch und nach 1:17min und wieder 5 überholten LäuferInnen bin ich schon auf der Laufstrecke.

Ich komme gut hinein und kann konstant mein derzeit mögliches Tempo durchlaufen: 4:21 – 4:22 – 4:22 – 4:24 – 4:22. Ergibt eine Laufzeit von 22:54min und dabei kann ich auch noch ein paar weitere AthletInnen überholen, werde dabei aber auch hin und wieder selbst überholt.

Im Ziel bin ich somit nach 1:31:40h und als gesamt 64 (18. von 62 in der AK). Natürlich wäre ich gerne unter 1:30h geblieben, aber für das wenige Training bin ich schon überrascht dass es so gut gegangen ist. Bei meiner einzigen Teilnahme hier im Sprint im Rahmen der Triplewertung war ich zwar 4min schneller aber da war ich ja doch noch um einiges jünger und vor allem konsistenter im Training.

Vielleicht habe ich jetzt doch wieder Lust auf noch was anderes bekommen. Mal sehen…

 

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