Nachtrag: vorletztes Wochenende war ich am Chiemsee um endlich mal zu testen wie es sich mit einem Neoprenanzug denn so schwimmt…
Ich war schon lange auf der Suche nach einem geeigneten Ort+Termin, denn nach dem letztjährigen Kälte-Erlebnis im Attersee wollte ich unbedingt einmal wissen wie es sich so im Neo anfühlt. Doch leider war ich Ende des Winters ziemlich mit dem Marathon-Training und anderen Verpflichtungen eingespannt, sodass ich die möglichen Termine in Österreich und Deutschland verstreichen lassen musste. Einer davon wäre am Tag vor dem Wien-Marathon in Wien gewesen. An und für sich ganz praktisch, doch das war mir in Hinsicht auf den Marathon dann doch zu riskant. Also wieder nix.
Ab Mai wurden die Möglichkeiten dann leider eingeschränkt, da meistens zu weit weg. Zufällig bin ich dann (wieder mal) via Twitter über einen Termin in Chieming am Chiemsee von triathlon.de gestolpert. Rein distanzmässig nicht so weit weg, an einem Wochenende ohne viele Extra-Verpflichtungen, doch leider öffentlich nicht direkt erreichbar. Immerhin war die nächste Bahnstation nur ca. 10km entfernt in Traunstein – also Rad mitgenommen und gleich verbunden mit einer kleinen Radausfahrt das ganze.
Anmeldung via Onlineformular eine Woche vor dem Testschwimmen ging ohne Probleme, allerdings kam nie ein Bestätigungsmail. Das verursachte doch eine gewisse Ungewissheit, denn ich möchte ja nicht extra wo länger hinfahren um dann unverrichteter Dinge wieder heimfahren zu müssen.
Aber egal – ich fuhr einfach mal hin um zu sehen was rauskommt. Abgesehen davon dass ich mit dem Rad durch den Zug musste, weil die Tür auf meiner Ausstiegsseite defekt war war die Anreise kein Problem. Leider war die Ortsbeschilderung nicht ganz so toll, trotzdem fand ich navi- und karten-los zum Strandbad. Dort angekommen wurde ich auch gleich einmal freundlich hereingewunken.
Das Neopren-Testschwimmen war ja nur ein Teil eines Triathlon-Trainingstages (Swim & Run) der örtlichen Vereine. Deswegen erhielt da jeder eine Badekappe und eine Trinkflasche. Im Rahmen des Tages hätte es auch noch eine gemeinsame Schwimmerei (ca.1,4km) und einen Lauf um die Mittagszeit sowie ein Vortrag rund um verschiedene Laufbrillen und natürlich einen gemütlichen Tagesausklang gegeben. Leider hab ich das alles vorher nicht gewusst und hatte auch nur beschränkt Zeit, weswegen ich das alles gar nicht machen konnte und somit „nur“ das Testing mitmachte.
Das 1. Mal reinschlüpfen war schon eine Aufgabe – da zwickt und zwackt es an allen Ecken bis ich endlich in dem Orca 3.8 drinnen steckte. Die Achseln heute morgen zu rasieren war auch nicht die beste Idee, dadurch war die Haut etwas gereizt und machte es bisschen unangenehmer.
Ins Wasser gewatet – die Wassertemperatur war im Neo ziemlich egal – und schon ging es los. Wie ein Korken trieb ich auf der Oberfläche und nach ca. 5 Zügen dann der Schock als das Wasser im Rückenteil reinlief – WUUAAAHHH! Da ich auch das 1. Mal eine Badekappe aufhatte war ich seltsamerweise vom Wasser entkoppelt. Das war unerwartet. Wie wenn man trockenschwimmt (abgesehen von dem kalten Wasser am Rücken). Nach ein paar Minuten ging es retour und zum nächsten Anzug – diesmal der Orca Alpha 1.5 .
Der passte um einiges besser als der 1. (der war anscheinend zu groß gewesen) und zwickte nicht so in den Achselhöhlen. Insgesamt fühlte sich der schon ganz gut an – der Auftrieb war auch nicht ganz so stark was mir ein viel besseres Gefühl im Wasser gab. Die Armrotation war auch schon ganz ok – auch wenn ich doch merkte dass etwas Ermüdung hinzukam.
Anschließend daran wollte ich einmal eine andere Marke testen – wurde dann der Sailfish Attack. Der war recht ähnlich wie der Alpha, fühlte sich noch einen Tick besser an und war obendrein um einiges billiger. Da passte das Gesamtpaket ganz gut für mich!
Zum Vergleich dann noch ein anderer – der R:3 von 2XU. Doch hier war am Rücken zuviel Luft – fühlte sich richtig baggy an und kam auch schnell eine Menge Wasser hinein.
Ok – es war nun eingeutig, der Attack von Sailfish war am besten! Beste Passform und Gefühl und der Preis… naja, fast 400€ sind nicht gerade wenig, andererseits ist es ja doch eine Investition für zumindest ein paar Jahre und nachdem ich auch Freiwasser-WK schwimmen möchte nicht ganz umsonst.
5 Minuten und einen sehr guten Apfelkuchen später war es dann klar: ich nehme einen! Doch bekommen habe ich ihn nicht – die Neos werden nur bezahlt und kommen dann per Post (sonst wären zu viele zum mitnehmen zum Testschwimmen). War eh besser so, am Horizont Fast wäre es eh unmöglich gewesen ihn mitnehmen!
Nun heißt es also warten…
P.S.: danach ging es noch >50km zurück nach Salzburg – viel Gegenwind und einige Höhenmeter und insgesamt sehr zäh. Die Radform passt nach wie vor noch nicht. 🙁