Andersrad

gleich und doch verschieden

Und I wer‘ kalt und immer kälter…

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Diese Zeile aus dem STS-Oldie trifft es ganz gut wie es mir bei der Atterseequerung vor einer Woche ging…Samstag, 31. August 2013 – die 10°C am Thermometer lassen es bereits erahnen – es ist frisch draußen!

Mit Langarmshirt und Wind-Gilet geht es nach Attersee leider nicht ganz so gut vorbereitet wie ich gerne gewesen wäre – einerseits Arbeitsstress die letzten Wochen und Monate und auch noch am Vortag, sodass ich schon beim Zusammenpacken der Sachen so manches vergessen habe…
Andererseits dann auch das reduzierte Schwimmtraining die letzten beiden Monate. Das fehlende Frühschwimmen im Bad durch die Sommerferien konnte ich einfach zeitmässig nicht kompensieren. 🙁

Aber hilft mir nun alles nichts – die 16km Anfahrt mit dem Rad gehen zäh und lassen bereits schlimmes erahnen, schneller als 25km/h geht einfach nicht! In Litzlberg fällt mir dann ein, dass ich meinen Chip daheim vergessen habe, mich aber gleichzeitig nicht mehr erinnern kann ob ich ihn überhaupt auch brauche…  Aber zur Not muss es auch ein Leihchip tun, wird für die Nachmeldungen ja sicher was da sein.

IMG717In Attersee sehe ich dann doch auch andere Schwimmer – am See entlang war ja erstaunlich wenig los – und parke mein Rad. Mist – Schloß vergessen. Wieder ein Punkt in der Liste. Ebenso auch beim Anmelden – Chip brauche ich zum Glück nicht den eigenen, da man einen speziellen gegen Kaution erhält – aber anscheinend habe ich vergessen die Anmeldegebühr zu begleichen. Immerhin darf ich aber trotzdem starten obwohl ich nicht so viel Geld dabeihabe.

IMG718Danach geht es ab aufs Schiff für die Überfahrt nach Weyregg. Die Banane, die ich nach der Radfahrt essen wollte habe ich natürlich beim Rad vergessen und am Schiff ist es bereits saukalt – wohl auch dadurch, dass ich zwar eine Weste anhabe, aber auf den Füßen nur die Flip-Flops…

Zähneklappernd dann der kurze Gang ins Strandbad Weyregg wo der Start sein wird. Die Wiese ist nass und kalt und die Füße werden dadurch nicht unbedingt wärmer. Immerhin hilft das Aufwärmen ein wenig gegen das Kältegefühl.
Passend zum Tag reißt mir auch noch der Kleidungsbeutel auf und die Schnur zum Zusammenbinden ab – wenigstens habe ich einen eigenen Beutel drinnen – so kann nur entweder alles oder nichts herausfallen. 😉

5 Minuten vor dem Start geht es dann ins Wasser, dass wenigstens eine Spur wärmer als die Luft ist aber trotzdem für mich als Klassik-Schwimmer kühl ist. Hüfthoch im Wasser stehend und nicht ganz fix wissend wo ich hinsichtlich Orientierung genau auf der anderen Seite hinmuss fällt auch schon der Startschuß. In dem Anfangstrubel gehe ich lieber zuerst noch ein Stück bevor ich mich dann auch mit den anderen 400 ins Wasser werfe.

Um den Überblick zu behalten und langsam reinzukommen beginne ich mit Brustschwimmen, denn bei den ersten Kraulversuchen merke ich bereits, dass ich große Probleme mit dem geraden Schwimmen habe.
Als sich das Feld ein wenig gelichtet hat und ich nun auch mehr Platz habe werfe ich einen Blick auf die Uhr – verdammt, vergessen einzuschalten! Was ist nur heute los mit mir?

Das einzige was gut funktioniert ist aber das Brustschwimmen: ich komme in einen guten Rhythmus und visiere ein kleines gelbes Haus auf der anderen Seeseite an, das wie ich am Start gehört habe beim Ziel sein könnte. Zuversichtlich stimmt mich auch, dass sowohl links als auch rechts von mir SchwimmerInnen sind, kann also nicht so falsch sein.

Nach ca. 15-20 Minuten sehe ich plötzlich eine Boje mit einem großen „1“er drauf – ist das schon die 1km-Markierung? Wenn ja, dann wäre es ja gar nicht so schlecht! Obwohl mir die doch bis zu 40cm hohen Wellen zusetzen und bis auf kurze Stücke ich nach wie vor nicht Kraulen kann.

Nach ca. 30 Minuten dann die nächste Boje mit einer „2“ – dass kann ja nicht sein! Das waren doch noch keine 2km! Verdammt, was ist hier los?
Denn das Ufer ist doch noch ein ganzes Stück entfernt obwohl es schon um einiges größer geworden ist. Doch dafür wird die Kälte doch immer größer – bis jetzt war mir durch die Bewegung nicht kalt, doch es kriecht so nach und nach in den Körper hinein und ab hier habe ich eine permanente Gänsehaut auf den Armen.

Als dann bald darauf eine „3“er-Boje auftaucht ist es klar – das waren keine km-Angaben! Das hätten sie einem auch vorher sagen können! Doch das Ziel ist nicht mehr so weit, denn langsam schieben sich die anderen von links und rechts her zu mir zusammen. Die Peilung mit dem gelben Haus war jedenfalls richtig! 🙂

Ich versuche nun noch mal ein bisschen das Tempo zu forcieren, merke aber, dass ich es nicht schaffen werde unter 1h zu bleiben. Es wird zwar knapp, aber der Weg ist noch zu weit.

Doch viel zu schnell bin ich dann bereits beim Zielausstieg in 1:02:39! Und das trotz für meinen Geschmack sehr unruhiges Wasser und nahezu ausschließlich Brustschwimmen! Und abgesehen vom Kältegefühl könnte ich sogar noch weiter machen. Es war also nicht alles schlecht. 🙂

Im Ziel dann gibt es ein Finisher-Leiberl (yes!) und vor allem eine heiße Backerbsensuppe – und die brauche ich auch, denn ich bin nur ein bibberndes Kältebündel. Erst nach einer Viertelstunde ist wieder soweit Leben in mir, dass ich mich wieder gut bewegen und heimfahren kann.

Bereits beim Verlassen des Atterseer Strandbads habe ich das Gefühl, dass ich aber sowas gerne wiedermachen möchte! Denn gegen die Kälte kann man ja was machen und nächstes Jahr muss ich einfach noch mehr im See machen, dann bin ich auch besser an den Wellengang gewöhnt. Und außerdem hätte ich als zusätzliche Option ja auch noch den Neopren-Anzug in petto – ich glaube ich muss mir bald einmal einen ausborgen und mal testen… 🙂

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