…war der Sickinger Rundlauf (9km) für mich, denn ich war viel zu schnell. 🙂
Im Gegensatz zum Zipfer Crosslauf ist es diesmal um 10-15° kühler – also immer noch klassisches Sommerwetter, aber weitaus angenehmer. Das denken sich anscheinend auch viele andere gedacht, denn an der Startlinie stehe ich mit 253 anderen Läuferinnen und Läufern, darunter auch Andrea Mayr, die österreichische Berglauf-Weltmeisterin und Österreich-Rekord-Halterin unter anderen beim Marathon. Der Andrang war für die Veranstalter anscheinend auch überraschend, denn es gab soviele Nachmeldungen, dass mir nicht einmal ein Startersackerl mehr blieb. 🙁 Ich weiß zwar nicht was drinnen war, aber gefreut hätte es mich schon.
Die Strecke führt über 9km mit Start und Ziel in Schörfling am Attersee, durchgehend Asphalt mit ca. 70 Höhenmetern, wovon der Großteil gleich auf den ersten beiden Kilometern kommt und der Rest erst nach und nach erfolgt bzw. ab km7 es nur mehr leicht bergab Richtung Ziel geht.
So, kurz vor dem Start reihe ich mich wie immer im hintersten Drittel ein, rede noch ein paar Worte mit Gunter (@GUracell) bevor er sich noch weiter nach vorne drängt und dann geht es auch schon los. Die engen Gassen zu Beginn lassen noch nicht das Lauffeeling aufkommen, ist noch eher ein allgemeines Getrabe im Pulk. Erst nach 1km entsteht nach und nach mehr Platz. Was mir auffällt sind die vielen Jungen, die sogar verdammt schnell unterwegs sind!
Nachdem sich mein Pace nach 1km bei 4:50 (Überraschung) eingstellt hat geht es nun in den Anstieg – zum Glück im angenehmen Waldschatten. Kurz nach dem höchsten Punkt geht eine Läuferin rechts am Straßenrand in die Knie, anscheinend komplett übernommen und ausgepowert. Ja, die Steigung darf man leider nicht überschätzen – muss mich da auch jedesmal zusammennehmen um nicht zu überpowern.
Obwohl sich meine Beine am Start relativ schwer angefühlt haben geht es nun ganz flott dahin – wobei ich allerdings nicht genau weiß wie schnell, denn mein Schrittzähler ist nicht ganz exakt und nach dem 2km-Taferl sehe ich keine weiteren Kilometerschilder. Die anderen Läufer machen es einem wirklich einfach – die rennen alle nicht die Ideallinie!! Dadurch spart man doch einige Meter und kann so locker an denen vorbeiziehen. 😉 (Überhaupt überholt mich nach 1km nur mehr ein einziger Läufer (den ich allerdings kurz vorher selber überholt hatte) 🙂 ) Warum die das nicht tun versteh ich nicht – so bin ich schnell genug und kann auch noch die schöne Landschaft um mich herum genießen.
Doch langsam wird die Zunge trocken – wo ist denn eine Labe??
Erst bei km5 kommt diese – Wasser rein- und drübergekippt und weiter gehts. Kurze Steigung – kein Problem. Es geht nach wie vor super gut – vor dem Rennen hatte ich mir maximal 48:00 Minuten vorgenommen – das wären 5:20min/km und mein geplantes Marathontempo für München. Gehofft hatte ich eventuell 45:00 Minuten – 5:00min/km – schaffen zu können.
Doch als dann die Tafel für km6 kommt bin ich erstmals baff – 28:45min – deutlich unter 5:00min/km!! Und es fühlte sich nach wie vor gut an!
Kurz darauf kommt die 2. (und letzte) Labe – nochmals Wasser drübergeschüttet und bisschen was getrunken und weiter geht die Post ab.Die letzte Steigung fliege ich geradezu an den anderen vorbei – 7km – 8km – der letzte Kilometer. Nochmals hole ich alles raus und bin in für mich unglaublichen 42:07min im Ziel – mit einem Schnitt von 4:41min/km wobei ich allein den letzten Kilometer in 4:20 laufe – und aber noch weiter gekonnt hätte! (zwar nicht bis Halbmarathon, aber so 10-11km wären bei dem Tempo wohl drin gewesen)
Unfassbar – damit hätte ich nicht in meinen kühnsten Träumen gerechnet! Die Marschroute für München passt also, denn ich war angesichts des 3:45h-Trainingsplans doch etwas skeptisch ob meiner nicht getesteten 10km Wettkampfzeit. Die habe ich zwar nach wie vor noch nicht – aber mit dem heutigen Ergebnis kann der 13. Oktober kommen. 🙂
Nach dem Lauf dann noch gemütlich das herrliche Kuchenbuffett geplündert und mit Gunter und Josef (@pep909) geplaudert bevor ich mich zur Erfrischung in den Attersee werfe (und dort noch meine Familie treffe).
Es hat sich ausgezahlt – das heute sind genau solche Läufe für die man trainiert – da genießt man und ist glücklich!
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