Andersrad

gleich und doch verschieden

Pleiten, Pech & Pannen beim Gmundner Triathlon

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Relativ kurzfristig habe ich mich noch beim Gmundner Triathlon (Sprintdistanz: 0,75 – 23 – 5,1km) angemeldet – ist ja schließlich nicht so weit weg von daheim. Allerdings war das dann doch so ein Tag wo vieles nicht so geklappt hat wie es sollte oder ich es gerne habe, beim Wetter angefangen…

Schlechte Vorzeichen

Der Wetterbericht verhieß nicht unbedingt gutes – wenig sommerlich bei möglichem Regen und abgekühl gerade mal maximal 20°C. Eindeutig nicht meine Temperaturen, ich mag es lieber heiß und vor allem trocken (ok, wer nicht?!).

Außerdem wollte ich ja mit dem Rad direkt hinfahren – die 20km sollten da ein ganz gutes Aufwärmprogramm werden bzw. wieder gut zum Ausradeln nach dem Wettkampf sein. Doch wenn es schon daheim regnet würde ich eher mit dem Auto hinfahren.

Wettkampfmorgen – es ist trocken aber bewölkt und kühl bei 15°. Ok, ich probiere es und fahre direkt nach Gmunden. Leider fängt es schon bei der Himmelreichkreuzung nach ca. 7km zum Tröpfeln an. Ab der Autobahnauffahrt Regau regnet es stark. Bei der Abfahrt in Gmunden hinunter zur Promenade fällt mir 2x die Aero-Trinkflasche samt Halterung hinunter – eine Premiere! Das ist mir in 2 Jahren damit noch nie passiert. Allerdings habe ich vor ein paar Wochen die Halterung etwas verändert damit sie aerodynamischer wird – wohl auf Kosten der Haltungs-Festigkeit.

Kältegefühl einfach weglächeln

Die Startunterlagen sind schnell abgeholt, dann geht es im strömenden Regen ans Bike einchecken. Zuerst einmal die Flaschenhalterung wieder festschrauben, sieht so aus als ob sie nun halten könnte (das letzte Stück zum Start hin hatte ich sie in der Hand gehalten weil ich nicht mehr stehen bleiben wollte). Auch sonst halte ich mich hier nicht lange auf – mein Körper bibbert. Im Regen bin ich trotz Radfahrt ganz schön ausgekühlt.

Leider gibt es hier keine lokale Möglichkeit im Warmen und Trockenen zu warten. Deswegen schlüpfe ich möglichst schnell in den Neo (obwohl ich noch nicht 100% sicher weiß dass er erlaubt sein wird, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit) um mich so wieder aufzuwärmen, gelingt aber leider nur teilweise. Die Zähne klappern noch etwas.

Nach einem kurzen Interview vür TV1 (an Stelle 0:23) und der Wettkampfbesprechung geht es ans Aufwärmprogramm sowie einem kurzen Einschwimmen. Im 17,6° kalten Wasser (Neo natürlich erlaubt) merke ich schon dass es im Wasser heute für mich schwierig werden wird. Auch wenn es wärmer als die Luft ist.

Vor dem Start werden noch ein paar Bilder mit den Vereinskollegen gemacht, dann geht es auch schon zur Startlinie ins Wasser – brrr.

Atemnot und Umwege

Rangeleien sind an meiner Position Mangelware

Nach dem Startschuß geht es auf den 750m-Dreieckskurs. An und für sich komme ich gut weg und kann Prügeleien gut entkommen. Aber ein guter Rhythmus stellt sich nur schwer ein. Im 2er-Zug geht es mit leichten Kursabweichungen (mein Wasserschatten orientiert sich noch schlechter als ich) zur 1. Boje. Einen 3er-Zug schaffe ich nicht, dafür schnürt mir das kalte Wasser zu sehr den Brustkorb ein. Als ich etwas Wasser schlucke fällt es mir auch schwer das unter Wasser hinauszuhusten, dafür habe ich einfach keine Luft drinnen. 🙁

endlich wieder atmen!

Die 2. Boje schwimme ich ungewollt in einem großen Bogen an – wieder einiges an Zeit hergeschenkt. Die letzte Gerade zum Schwimmausstieg verläuft dann noch einigermaßen direkt, dann bin ich endlich aus dem vermaledeiten Wasser heraußen. Zum Glück kommt auch kein weiteres von oben dazu – der Regen hat pünktlich zum Start aufgehört. Mit der Schwimmzeit von 14:32 (53. vom 180 StarterInnen) kann ich angesichts des eigenen Gefühls zufrieden sein, bin es aber im Moment eigentlich nicht – da hätte ich mir schon eine deutlich niedrigere 14er oder gar einen 13er vorgestellt. Lt. Uhr war die Strecke aber auch ein wenig länger.

Am Weg zum Wechselplatz werde ich nicht ganz fertig damit die Arme aus dem Neo zu bekommen, die Uhr muß ich erst wieder draufschnallen. Auch die Füße wollen gar nicht aus dem Neo heraus (sind auch im TV-Beitrag zu sehen) und ich verliere weiter Zeit. Zusätzlich bemerke ich dass noch meine Verpflegungsbox am Rad ist, die ich eigentlich vorher heruntertun wollte. Das mache ich jetzt auch noch und wieder sind 10s weg.

Strecke, wo bist du?

das Vollvisier wird erst heruntergeklappt

Nach 1:55min (68. Wechselzeit, dafür einen Rang gesamt gewonnen) geht es aufs Rad. Wieder mit Problemen: irgendwie schaffe ich es mit den Radschuhen meinen Leistungsmesser kaputt zu machen, jedenfalls funktioniert er nicht mehr. Gut, auf der Sprintdistanz eigentlich eh egal, die gibt es eh nur Vollgas als Devise.

Aber es geht weiter: mein Vollvisier ist so nass und beschlagen, dass ich kaum was sehen kann. Beim ersten Kreisverkehr habe ich einen anderen Fahrer vor mir, dadurch sehe ich wo ich hin muß. Beim 2. Kreisverkehr ist allerdings niemand mehr an dem ich mich orientieren kann. Zum Glück jedoch ein Helfer der mir die richtige Ausfahrt weist, sonst wäre ich wohl falsch abgebogen. Da es die ersten Kilometer hauptsächlich bergauf geht ist das Tempo zum Glück nicht allzu hoch und langsam wird die Sicht besser. Durch die folgenden Schnapper, Steigungen und kurzen Abfahrten komme ich aber nur schwer in einen  Tretrhythmus hinein und die Oberschenkel fühlen sich eher schlapp an.

Die Höhenmeter auf der Strecke (offiziell 220, lt. Uhr 300) habe ich eindeutig unterschätzt (obwohl ich ein Video der Strecke gesehen habe). Einmal die Strecke selbst vorher abfahren wäre wohl doch nicht verkehrt gewesen. Hilft mir aber nun auch nichts.

Gegen Ende wird es dann wieder besser und endlich komme ich heil in T2 wieder an. Wirklich trocken war die Strecke ja noch nicht wieder.

42:01min sind es offiziell auf den 23 Kilometern bei einem Schnitt von 32,8km/h (lt. GPS waren es nur 32,1km/h) – der 46. am Radsplit und gesamt wieder einen Rang verbessert.

Der 2. Wechsel geht nun viel besser (31.) als der erste und nach 56s bin ich auf der Laufstrecke draußen (wieder 3 Ränge verbessert).

Turbo 404 not found

Gute Miene zum bösen Spiel

Auf dem 3 mal zu laufenden Rundkurs sind schon viele Läufer unterwegs. Lacken sind auch nicht zu wenige da. Aber ich komme ganz gut hinein – wenn auch weit nicht so schnell wie vor 3 Wochen beim Steeltownman. Mit 4:14min/km laufe ich den ersten Kilometer, danach pendelt es sich bei ca. 4:20min/km ein. Schneller geht einfach nicht. Außerdem bin ich froh dass ich mich dabei nicht verletze. 3x knick ich leicht um, weil so halbe Gehsteigkanten direkt an der Strecke sind und ich nicht sauber laufe.

Mittlerweile kenn ich ja einige der Mitstreiter. Meine Vereinskollegen sind hinter mir, scheinen aber nicht aufholen zu können. Einen Bekannten vom Hallenbad (der mich beim Radfahren überholt hat) sehe ich gut 20m vor mir und komme ihm langsam näher. Ihn einzuholen wird aber schwierig.

Ein kleiner Punkt organisatorisch: bei der (einzigen) Labe sollten mehr als 2 HelferInnen stehen – alle 3x beim Vorbeikommen dort erwische ich nichts. Angesichts der Kühle und Feuchte nicht so gravierend, an einem heißeren Tag aber vielleicht problematisch.

In der 3. Runde nach dem Wendepunkt ist mein Vorsprung auf meinen Vereinskollegen Armin groß genug, dass hier keine Gefahr droht. Den Hallenbad-Bekannten kann ich danach dann doch noch stellen und vorbeilaufen. 🙂

geschafft!

Im Ziel bin ich dann nach 21:54min (52.) auf der Laufstrecke (5,1km, 4:19min/km – hätte aber noch einige Zeit dieses Tempo laufen können!) und insgesamt 1:21:14 als 50. gesamt bzw. 12. (von 27) in meiner AK. Insgesamt kann ich da schon damit zufrieden sein, auch wenn ich im Vorfeld eher mit einer Zeit deutlich unter 1:20 spekuliert hatte.

Aber gut, ist ja hier kein Wunschkonzert. Angesichts der vielen kleinen Probleme kann ich trotzdem froh sein diese Zeit erreicht zu haben, würden sich ja viele andere (> 70% dieses Wettkampfs) drüber freuen!

Jedenfalls ein grundsätzlich sehr bemühter und gut organisierter Wettkampf. Bei wärmerem Wetter sicher nicht so schlecht für mich, dafür hoffe ich nun bereits alle schlechten Dinge (Pannen, Wetter) für dieses Jahr durch zu haben, damit die ja nicht in Podersdorf bei der Langdistanz kommen… 😉

mit den Vereinskollegen Armin und Andi

Zusätzlich war dieser Wettkampf auch noch die letzte Station des OÖ Sprintcups für die Landesmeisterschaft. Bei gesamt 5 Bewerben werden die 3 besten Resultate in Punkte umgerechnet. In meiner Altersklasse habe ich somit den gesamt 3. Rang belegt obwohl ich nur bei 2 Bewerben (Steeltownman und hier) am Start war. Das wäre sicher ausbaufähig! Und werde ich im nächsten Jahr wohl mal gezielter versuchen wieder auf den kurzen Sachen schneller zu werden…

 

Ach ja: beim Heimfahren regnet es dann wieder – und zwar noch stärker als beim Hinfahren. Und Hagel gibt es 1km von daheim entfernt ebenfalls noch. Wenn das keine mentale Abhärtung ist…

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