Andersrad

gleich und doch verschieden

Trübe Aussichten

| Keine Kommentare

Morgen ist es soweit – der Start in die diesjährige Wettkampfsaison mit einer ersten kleinen Formüberprüfung in Form des 200km-Brevets in Haid steht an. Doch die Aussichten sind nicht gerade berauschend.

Beginnen wir einmal mit den internen Problemen. Denn die Radform dürfte heuer so ziemlich unterirdisch sein. Bis jetzt habe ich heuer gerade einmal 330km in 16 Stunden in den Beinen (nicht eingerechnet die tägliche Fahrt zum Bahnhof und retour am Arbeitsweg) – dazu kommen noch ca. 5 Stunden auf der Rolle. Ja, ich gehöre mittlerweile auch zu jenen Freaks die Stunden am Rad verbringen, sich dabei keinen Millimeter vorwärtsbewegen und dabei die Anzahl der Staubflankerln zählen die in der Garage herumfliegen…

Mir blieb auch nicht viel anderes übrig, denn das bisherige Wetter zwang mich gerade dazu mir eine Rolle anzuschaffen. Zum Glück konnte ich mit etwas Beobachtung und auch Glück eine quasi neue Rolle mit leichter Verpackungsbeschädigung via Ebay ersteigern (letztendlich ging es dabei nur um einen Euro zwischen den Höchstgeboten). Theoretisch hätte ich ja auch mit dem WAW fahren können, genauergesagt wäre es eigentlich für solche Verhältnisse prädestiniert, aber irgendwie will es nicht so recht – bei meinem Versuch damit ein #biketowork durchzuführen kam ich nicht einmal aus der Garageneinfahrt raus, weil sich bei der Kette irgendwas so verklemmte, dass es unmöglich war und ich mich somit an dem Tag umsonst um 4:30 aus dem Bett gehievt hatte. Also das WAW schied einstweilen mal aus. (hab die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben)

Bei den bisherigen paar Ausfahrten war ich mit dem Streetmachine unterwegs, die ich allerdings mittlerweile auch nicht mehr besitze. Leider hat der Winter mit seinem Höhepunkt, dem Dauerschneefall (ca. 10cm) am Ostersonntag (31.3.) dann aber noch mal alle Stückln gespielt, sodass an Fahrten mit dem Fast ebenfalls nicht zu denken war. Da blieb dann nur mehr der Notfallplan der Rolle übrig.  Immerhin habe ich diese ja nun schon ein wenig verwenden können.

So, die Radform dürfte also nicht berauschend sein (letztes Jahr hatte ich vorm Brevet sicher schon ca. 1000km absolviert gehabt) – dann bleibt ja zumindest noch die Hoffnung auf schönes Wetter während des Brevets… denkste!
Also noch trüber könnten die Aussichten ja gar nicht mehr sein – 2-7° und Regen! Kommt mir irgendwie bekannt vor, wo habe ich denn das nur schon mal erlebt? Ach ja – same time, same station, same procedure as last year – genau letztes Jahr war das Wetter genauso, vielleicht nur sogar eine Spur wärmer.

Die Chancen auf ein erfolgreiches Finish (von Zeiten trau ich mich ja gar nicht mal zu sprechen – die 8:20h werden unangetastet bleiben, aber deutlich unter 10h wäre schon fein) sind nicht gerade berauschend.

Und doch sind da doch noch ein paar Punkte, die mich positiv stimmen:

  1. die Ausrüstung: im letzten Jahr habe ich doch so einiges aufgerüstet und werde sicher nicht nochmal den Fehler machen ohne Regenhose zu fahren. Dazu kommen noch Überschuhe, in den Schuhen Windstopper-Übersocken, Transtex-Unterwäsche sowie eine gute, dichte Regenjacke. Und nicht zu unterschätzen: Beim 1. Mal 2012 fuhr ich auch mit Rucksack am Bauch, das ist mit der Toptasche hinter dem Sitz doch was ganz anderes…
  2. die Streckenkenntnis: mittlerweile kenn ich vor allem die Schlüsselstellen doch schon sehr gut,  da ich sie ja bereits 3 Mal oder mehr gefahren bin (2 Brevets, Training), da kann mich also nichts überraschen bzw. weiß ich sehr gut was noch vor mir liegt
  3. die allgemeine Fitness: nachdem ich den Winter über ja recht viel schwimmen und gerade in letzter Zeit laufen war – so gut wie aktuell war ich vom Laufen her noch nie! – könnte das ja doch die fehlenden Radstunden wieder aufheben
  4. die Motivation: die zu erwartenden nahezu identen Wetterbedingungen sind die perfekte Art der eigenen Rehabilitation bzw. Revanche mir selbst gegenüber und die Chance die Scharte vom letzten Jahr  (obwohl Aufgabe ja keine Schande ist) wieder wettzumachen

Ich werde also wohl doch antreten und umso mehr gegen den inneren Schweinehund ankämpfen. Und vor allem nicht den ausschlaggebenden Fehler von 2012 machen – zu lange stehenbleiben. 😉

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.