Sonntag, 6.5.2012, 8:00 Uhr – wieder stehe ich am Start eines 2ookm-Brevets in Haid. Es ist die selbe Strecke wie vor einem knappen Monat, doch diesmal sind die Vorzeichen im einiges günstiger – die Ausrüstung ist besser, zB habe ich nun die Tasche hinter dem Sitz wo ich so manches verstauen kann und muss nicht mehr mit dem Rucksack am Bauch fahren und ich bin auch besser gegen Regenwetter gewappnet. Und vor allem ist es um einiges wärmer als im April!
Bei der Fahrt zum Start (diesmal von Hörsching aus anstelle Marchtrenk) fahre ich von der Sonne direkt in eine dicke Nebelsuppe – toll anzusehen, doch leider verfahre ich mich da etwas, sodass ich knapper als erwartet wieder am Start stehe. Diesmal sind es weniger, nur 26 FahrerInnen. Doch das Bild ist vom Start weg ähnlich – wieder wird gnadenlos weggebolzt. Und wieder fahre ich bewusst ganz am Ende des Feldes. Diesmal zerreisst es das Feld schneller als im April und ich bin zwar nicht der Letzte aber fast. Doch mit dem schönen Wetter (der Nebel ist bald hinter uns gelassen) geht der erste Teil wie im Flug dahin.
Leider allerdings nicht ganz problemlos. Nach ca. 40 Kilometern merke ich wie sich meine linke Kurbel immer mehr und mehr lockert. Deswegen muss ich öfters stehenbleiben und per Hand die Kurbel wieder draufdrehen. Nachdem ich das aber nicht sehr fest machen kann löst es sich dann wieder relativ schnell. Dadurch verliere ich bald das letzte bisschen Anschluss an die anderen Fahrer. Die mich überholenden haben leider auch kein passendes Werkzeug mit. Zum Glück kommt aber auch „Il Presidente“ im Bus vorbei (er fuhr diesmal nicht selbst), der mich im nächsten Ort mit einem Einheimischen verkuppelte und somit die Kurbel wieder fixiert werden konnte.
Danach ging es wieder viel besser und bereits nach kurzer Zeit war ich bei der ersten Kontrollstelle – nicht einmal als letzter! Es waren auch noch einige andere da bzw. kamen mit mir gleichzeitig an, doch da ich ja wusste, dass ich beim Pass Richtung Steinbach/Attersee einige Zeit verlieren würde müssen fuhr ich relativ schnell wieder (alleine) weiter. Wie erwartet musste ich wieder schieben und 200m vor der Passhöhe wurde ich wieder eingeholt. Doch anscheinend bin ich doch wieder der etwas riskantere Abfahrer und schob mich wieder an Klaus W. vom Radclub Ansfelden vorbei. Allgemein ging es mir diesmal viel besser und durch das relativ schöne Wetter (im Salzkammergut kamen dann Wolken auf, aber es blieb trocken) konnte ich das dahingleiten so richtig genießen. Mit dem Ansfeldner Kollegen wechselte ich mich dann bis nach Oberwang immer wieder ab bis er dann einstweilen abreißen lassen musste.
Am Kronberg dann eine Wetter-Remniszenz vom letzten Mal – Regen und Hagel! Aber zum Glück nur kurz und extrem lokal (denn oben bei der Labestelle war davon nichts zu merken) – anscheinend geht es nicht ohne bei meinen Brevets! 😉
Auf der Steigung holte mich auch der Kollege wieder ein, sodass wir gleichzeitig bei der Kontrollstelle ankamen. Bis jetzt war ich ja schon ca. eine Stunde schneller als beim letzten Mal, wodurch ich sehr positiv gestimmt war, dass ich mein Ziel von 10h locker unterbieten sollte.
Ab dann fuhren wir gemeinsam weiter – ich war meistens hinten im Windschatten, weil ich delbigen nicht so gut geben konnte und weil er stärker als ich wirkte. Abgesehen von einem kleinen Verhau kurz vor Wankham ging es zügig dahin – immer so mit ca. 30km/h aufwärts.
Nach der letzten Kontrollstelle in Stadl-Paura vertrauten wir auf sein GPS anstelle des Roadbooks und verfuhren uns prompt! 😉 Im Endeffekt machten wir einen Bogen und kamen dann bei Lambach zum Traunradweg, dem wir dann bis Wels folgten bevor wir wieder zur eigentlichen Strecke zurückkommen konnten. Die Streckenlänge hielt sich aber in etwa die Waage – also gewonnen hatten wir dadurch nichts…
Leider fing kurz vor Wels wieder meine Kurbel an sich zu lösen und ich musste wieder ab und zu stehen bleiben um sie händisch nachzuziehen. Bei Oberschleißheim verlor ich deswegen meinen Kompagnon aus den Augen, weil er durch den Verkehrslärm nicht merkte, dass ich wieder mal stehen geblieben war. Auch traute ich mich nicht mehr voll reintreten, da ich nicht so oft stehen bleiben und nachziehen wollte. Und merkte obendrein dann doch noch etwas die Müdigkeit der Tour – bis jetzt war ich ja nach wie vor noch nie soweit am Stück gefahren. Der abgebrochene Brevet vor einem Monat war das bisher längste gewesen.
Jedenfalls zogen sich so die letzten Kilometer noch etwas und ich kam dann ein paar Minuten nach Klaus wieder in Haid an!
Yes! Geschafft! 🙂
Und mit einer Zeit von 8h20min weit unter meiner angepeilten Zeit! 10 Stunden war mein Minimalziel, 9h hatte ich mir gedacht wäre möglich wenn es gut ginge, aber so deutlich drunter war schon eine Überraschung. Dabei hätte ich vielleicht sogar die 8h knacken können, wenn ich nicht solche Probleme mit der Kurbel gehabt hätte.
Aber das kann ich mir ja dann noch fürs nächste Mal aufheben. 😉
Im nächsten Jahr.
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