Um das ganze Jahr über Rad zu fahren benötigt man auch natürlich den ein oder anderen Ausrüstungsgegenstand. Hier meine Musthaves:
Rad
- sehr gute Beleuchtung, am besten mit einem Nabendynamo
normalerweise absolut zuverlässig (nur meine ist letztens ausgefallen und ich bin noch nicht dazu gekommen dem auf den Grund zu gehen, seitdem muss leider ein Batterielicht herhalten) und vor allem leichtgängig, sodass nur wenig erhöhter Kraftaufwand – bei einem Felgendynamo merkt man das doch deutlich dass es schwerer wird und er kann auch schon bei etwas Nässe schnell einmal durchrutschen und man ist im Finstern. Beim Batterielicht wiederum ist die ewige Batteriepfriemelei mühsam, außerdem muss man es immer mit hineinnehmen, da sonst die Leistung der Batterie durch die Kälte abnimmt, um es dann drinnen wiederum potentiell zu vergessen… - Schutzbleche
Meistens ist es nass, sei es durch salz-geschmolzenen Schnee oder einfach nur Regen. Wenn man nicht komplett eingesaut ankommen möchte ist zumindest ein Schutzblech für das Hinterrad nötig. - profilierte Reifen oder Spike-Reifen
gutes Profil ist Minimum-Anforderung. Ab dem Moment wo es eisig wird Spikes auch, sonst wird selbst Geradeausfahren eine Challenge. Der Geschwindigkeitsverlust ist verkraftbar.
RadlerIn
- wasserdichte Schuhe oder Neoprenüberschuhe
nasse Füße sind ungut – zum Glück sind meine Waldviertler Eisbären gut wasserabweisend sodass es nichts ausmacht wenn ich mal keine Überschuhe mithabe. Außerdem sind sie auch warm! Ansonsten zieht man halt ein 2. Paar Socken an wenn man sehr kälteempfindlich ist. - Regenhose
die ist immer fix im Rucksack – wiegt nicht viel und macht einen großen Unterschied. Denn mit nassen Beinen kühlt man noch mal schneller aus. - Wechselgewand Oberkörper
unter der Jacke habe ich immer Funktionsgewand an, dass ich dann in der Arbeit aufhängen kann während ich was förmlicheres und vor allem trockeneres anziehe. Vor dem Heimweg wird wieder getauscht. - Jacke
den Königsweg habe ich noch nicht gefunden – je nach Temperatur fahre ich entweder mit Regenjacke (bis ca. 5°), normaler Winterjacke (-3 bis +5°) oder dicker Daunenjacke (< -3°C). Bei zusätzlichem Regen hält das meine normale Winterjacke zwar ganz gut ab, wird aber natürlich immer schwerer. Nicht ideal, aber es funktioniert - Leuchtweste
ab Dämmerung habe ich immer eine an, denn wenn man ein paar Mal schon fast – komplett unbeleuchtete – Fußgeher niedergefahren hat will man sich nicht vorstellen wie das andersrum mit einem Autofahrer abläuft. Außerdem ist es auch gleichzeitig ein bisschen Regenschutz. - Handschuhe
ohne Handschuhe geht es nicht. Neben meinem bisherigen Zwiebel-Sortiment habe ich seit Herbst neongelbe sealskinz-Handschuhe in meinem persönlichen Angebot. Sind wasserabweisend(!) und gehen temperaturmäßig bis ca. 3° – bei niedrigeren Temperaturen ziehe ich noch ganz dünne Handschuhe drunter an, dann geht es auch bis -3°. Drunter kommen dann die ganz dicken Wollfäustlinge mit Überhandschuhen. - Gesichtsmaske
ab 2°C extrem wichtig, denn das Gesicht kühlt im Fahrtwind schnell aus – je nach Anstrengungsgrad und Temperatur kann ich es rauf und runterziehen, dass nicht nur der Hals sondern auch der Mund und im Extremfall auch die Nase und Wangen geschützt sind.
Alternativ geht auch ein Schal, nur verrutscht dieser bei mir immer so leicht. - Brille
ebenso wenn es Richtung 0° geht notwendig – die kalte Luft ist sonst für die Augen richtig schmerzhaft. Bei Regen und/oder Schnee noch einmal wertvoller, da die kleinen Tropfen und Kristalle sonst wie Nadelstiche in die Augen fahren und die Sicht minimieren. Schwierig wird es in der Dunkelheit in Kombination mit Regen und (Auto-)Gegenverkehr, da bricht sich das Scheinwerferlicht der entgegenkommenden Fahrzeuge in den Wassertropfen auf der Brille multipel und verringert die Sicht. - Haube
eine ganz normale Fleecehaube reicht vollkommen aus, bei extremer Kälte zieh ich drunter noch ein Multifunktionstuch an -> wie überall gilt auch hier das Zwiebelprinzip 🙂
Natürlich ist man mit diesem ganzen vielen Klimbim um einiges langsamer als im Sommer – einerseits durch das Gewicht, andererseits durch die fehlende Beweglichkeit und auch durch den leicht erhöhten Rollwiderstand der breiteren und profilierten Reifen. Das ist aber in meinen Augen verschmerzbar (bei mir sind es ca. 3-4km/h).
Manchmal fragt man sich dann jedoch ob es das wirklich wert ist. Ja, ich gebe zu manchmal wünsche ich mir nicht heimradeln zu müssen (besonders weil ich da immer gegen den Westwind und leicht bergauf fahren muss). Dafür erhalte ich aber viel frische Luft und kann mir das separate Radtraining im Winter einstweilen einmal sparen. Denn >6 Stunden pro Woche würde ich so oder so nicht auf der Rolle zusammenbringen, da habe ich nicht den Kopf und Wahnsinn dazu.
Von der Kostenersparnis und Nutzen für Mitmenschen und Umwelt – egal ob mit Öffis oder PkW – fang ich lieber erst gar nicht an, das kann sich jeder selbst denken…