Der letzte Test vor dem Salzburg Marathon und zum bereits 3. Mal nach 2013 und 2015 war ich in Linz beim Halbmarathon am Start. Bis jetzt ist sich hier noch jedes Mal eine neue PB ausgegangen (gut, beim ersten Mal war es mein erster Halbmarathon überhaupt). Das sollte doch auch heute wieder drinnen sein, wozu habe ich denn seit November Kilometer gefressen?!
Die Anreise verläuft diesmal ohne Probleme: nix vergessen, dafür diesmal vom Bahnhof zu Fuß zum Start gegangen um mir den Shuttlebus-Verkehrsstress wie letztes Jahr zu sparen. Dabei werfe ich auch mein obligatorisches Vorstart-Gel mit etwas Wasser ein. Die Zeiteinsparung durchs Zu-Fuß-gehen ist aber nur eine minimale – 30 Minuten vor dem Start bin ich beim Brucknerhaus und muss mich dann 2x anstellen: das erste Mal für die Kleiderbeutelabgabe und das 2. Mal fürs stille Örtchen wo eine doch etwas längere Schlange ist. Im Endeffekt habe ich nach Erledigung dann noch 15 Minuten um zum Start zu kommen und mich aufzuwärmen. Locker hingejoggt, in den Startbereich unter 1:45 Zielzeit hineingeschlichen und dann warens nur noch 5 Minuten bis zum Startschuß. Irgendwie schade, dass da nie mehr Zeit ist, aber eine ganze Stunde zusätzlich wäre mir dann doch noch zu viel bzw. der Schlaf daheim wichtiger.
Startschuß
Ident zum Vorjahr geht es zu „Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen los. Etwas verwirrend ist wieder, dass man zu Beginn eine Messmatte überläuft, nach 200m jedoch noch eine kommt und somit der eigentliche Start erst ist! Das ist leider immer wieder etwas doof und heuer bin ich ebenso in die Falle getappt und habe zu früh auf Start gedrückt.
Abgesehen von dem kleinen Malheur läuft es zu Beginn sehr gut. Ich bin recht gut im Feld einsortiert und muss nur wenig überholen bzw. werde aber auch nur wenig überholt. Zusätzlich entzerrt es sich schnell und ausreichend sodass genügend Platz zum Laufen ist. Die leicht bergab gehende Autobahn tut ihr übriges dazu dass mein erster Kilometer unter 4:10 Minuten erledigt ist. Danach pendel ich mich auf meiner Zielpace von 4:17min/km ein, die jedoch bei km 4 einbricht: Seitenstechen. Schon wieder. Im Gegensatz zu Ried habe ich sie aber nach ca. 300m wieder angebracht und habe dabei nicht so viel an Zeit verloren. Wahrscheinlich war die Leidenszeit auch deswegen kürzer weil das Tempo beim HM im Vergleich zum 10er ja doch etwas niedriger ist.
Bei der ersten Labe dann ein kleiner Schluck Wasser und weiter geht es – das Tempo bleibt gut konstant und ich habe weder das Gefühl zu überpacen noch zu viel zurückzuhalten wie letztes Jahr.
Die ersten 7 Kilometer absolviere ich in 30:10 Minuten – perfekt im Plan. Mein Ziel ist heute irgendwo zwischen 1:30 und einer niedrigen 1:31 anzukommen. Bzw. wenn es perfekt läuft auch die sub90 zu knacken.
Ab der Halbzeit des Laufs merke ich, dass ich mit meiner konstanten Pace immer wieder Läufer überholen kann und nur selten selbst überholt werde. Auch wenn es langsam etwas zum Wehtun beginnt und die Beine müder werden.
Finale
Kurz vor der Labe nach km 14 nehme ich noch ein Gel als Boost für das letzte Drittel und spüle es mit etwas Wasser von der Labestelle hinunter. Danach kann ich gefühlt das Tempo zwar etwas forcieren, im Endeffekt ist es aber eher ein Halten, da meine Uhr immer zu früh die Kilometer auslöst und somit die angezeigte Pace nicht ganz stimmt.
Km 17 und ein Deja-Vu: wieder treten Seitenstechen auf. Gerade in einer Phase wo ich wirklich Tempo machen wollte. Mist. Doch wieder dauert es nur ca. 300m lang bis ich sie mit etwas Temporeduktion weggeatmet habe. Danach traue ich mich einerseits nicht mehr wirklich auf den Gashebel zu steigen, allerdings könnte ich auch gar nicht mehr zusetzen wenn ich wollte. Die Beine werden schlapp und der Wunsch nach dem Ziel groß.
Das obligatorische Leiden auf der gepflasterten Landstraße kommt noch, doch dann ist es nach einem schnellen Schlusskilometer wieder geschafft. Mein 8. Halbmarathon (9. wenn ich den von der Mitteldistanz in Obertrum mitrechne) – wieder mit der erwarteten und erhofften persönlichen Bestzeit: 1:31:04. Die Enttäuschung über die fehlenden 5s auf eine sub 91 ist zwar da, aber auch ganz schnell wieder verschwunden. In Summe war es eigentlich ein schön konstant durchgezogener Halbmarathon.
Der Formaufbau für den Marathon scheint also zu stimmen, auch wenn dieser eine Wundertüte sein kann. Die nötige Grundschnelligkeit für meine geplanten 3:15h in Salzburg scheine ich zu haben. Jetzt müssen noch die beiden letzten 35er mit 12 bzw. 15km EB sitzen und dann wird das am 1. Mai pfeifen!
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