Keine Angst, nix gröberes – aber sehen wir uns meinen heurigen Triathlon-Auftakt mal in Ruhe an.
Vorfeld
Endlich wieder Triathlon! Auch wenn Laufen alleine beim Wettkampf auch Spaß macht ist Triathlon doch wieder eine ganz andere Kategorie! (sofern man nicht durch eine technische Panne abgeworfen wird)
Auch heuer wieder steht der 3er-Cup bestehend aus Linztriathlon Sprint, Steeltownman OD und Trumer Triathlon MD bei mir am Programm. Es ist einfach vergleichsweise so spottbillig und die Veranstaltungen selbst gefallen mir auch außerordentlich gut bzw. waren letztes Jahr alle durchwegs gelungen. Noch dazu ist es von mir aus gut erreichbar und nur mit wenig zusätzlichem Aufwand abseits vom Wettkampftag verbunden.
Meine Form ist dabei nur schwer einzuschätzen. Ich habe sicherlich allgemein eine gute Grundlage im Winter geschaffen, das spezifische Training pro Sportart war in den letzten Wochen jedoch sehr wechselhaft und insgesamt um einiges weniger als die Monate zuvor. Nur hinsichtlich Laufform weiß ich zumindest bisschen Bescheid – die ist zwar nicht so überragend wie ich sie mir nach dem Winter erwartet hätte, aber wie ich in Gmunden gesehen habe ganz gut bzw. vielleicht noch eine Spur besser als letztes Jahr.
Beim Schwimmen habe ich sicherlich im Winter Fortschritte gemacht (Babyschritte), jedoch in den letzten Wochen nur sehr unregelmäßig trainiert. Eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr sollte aber möglich sein, da ich damals ja überhaupt keine Rhythmus gefunden hatte. Nur wird bedingt durch die Wassertemperatur vom Pleschinger See mit ca. 20°C im Gegensatz zum Vorjahr diesmal der Neoprenanzug erlaubt sein. Gut, dass ich immerhin 2 Tage vor dem Wettkampf diesen nach mehr als einem halben Jahr im Regal herumliegen mal wieder anprobiert habe. Falls ich damit schneller bin wird dieser Vorteil jedenfalls durch die längere Wechselzeit in T1 wieder ausgeglichen werden. Vorgestern wäre ich mit den Füßen beinahe nicht aus dem Neo gekommen…
Beim Radfahren sind erst in den letzten Wochen wieder ein paar spezifischer Trainings dazugekommen, sonst war es hauptsächlich viel bike2work. Die Zeit vom Vorjahr mit fast 36km/h Schnitt zu Biegen wird schwierig.
Raceday
Praktisch ist dass ich mit dem Zug anreisen kann – alles was ich für den Wettkampf brauche ist im Rucksack und die Tasche mit dem Neoprenanzug habe ich mir noch zusätzlich umgehängt.
Beim Pleschingersee geht es schnell: Startnummer abgeholt, Startnummern am Rad befestigt und schon bin ich beim Bike-Checkin und richte meinen Wechselplatz ein. Wie im letzten Jahr ist das ganz fix eingeteilt welche Startnummer wo den Platz hat und so hängt meine Olympe bald wie ein Huhn auf seiner Stange. Mittlerweile geht das Einrichten meines Platzes recht schnell und keine 20 Minuten später liegt alles bereit, die Wege in der Wechselzone sind eingeprägt und ich mache mich eingecremt mit Sonnenmilch und einem umgehängten Neo auf den Weg zum Startbereich.
Beim Einschwimmen spendet eine kleine Wolke noch einige Tröpfchen, doch das hört bald wieder auf. Insgesamt ist es recht warm und schwül und teilweise bedeckt, dabei nahezu windstill. Jetzt am Vormittag sind das zumindest aber bessere Bedingungen als letztes Jahr (drückend heiß).
Beim Start gibt es 2 Wellen: die schnelleren Schwimmer mit einer anvisierten Zeit bis zu 15 Minuten und 5 Minuten später die langsameren. Irgendwie bin ich dabei in die schnellere Gruppe hineingerutscht. Letztes Jahr habe ich aber dabei 16:40 Minuten benötigt! Ups. Na wenigstens weiß ich wo ich mich im Feld einzuordnen habe. Da der Startbereich noch zusätzlich verbreitert wurde sollte es aber keine wilden Rangeleien geben.
Und tatsächlich – es ist wirklich relativ gesittet. Lediglich einmal muß ich kurz in die Brustlage, den Rest kann ich inkl. Bojen durchkraulen. Einen Tritt erhalte ich zwar auch, aber der dürfte nur den Kopf ein wenig gestreift haben – also alles halb so wild.
Der Schwimmrhythmus stellt sich auch schnell ein und ich wechsle je nachdem was ich gerade benötige zwischen 2er und 3er-Zügen ab. Am Weg zum Ausstieg lege ich zwar wieder ein paar Extrameter im Zick-Zack ein und dann reichen mir schon die Helfer die Hände um mir aufzuhelfen.
Noch im Wasser verläuft am Ufer entlang eine Betonrampe die man hinaufmuss. Dabei komme ich jedoch zu weit nach links und ähnlich wie in Comics wo jemand in einer vermeintlich seichten Lacke nahezu komplett untergeht tauche auch ich noch wieder einen Meter tiefer ins Wasser ein als gedacht. Dabei muss ich wohl auch mit den Füßen wo entlang geschrammt sein. Das wird allerdings erst später von Bedeutung werden.
Insgesamt springt trotz dem kleinen Malheur eine für mich sehr brauchbare Zeit von 15:02 Minuten heraus! Bin also doch so einigermaßen im Plan meiner Schwimmgruppe. Das ergibt insgesamt Platz 110 von 243 ins Ziel gekommenen AthletInnen. Immerhin sogar in der ersten Hälfte!
Den langen Weg zu Wechselzone laufe ich zügig, aber locker und streife mir dabei den Neo zur Hüfte herunter. Am Wechselplatz setze ich mich dann sogar hin um ihn ganz auszuziehen und – o Wunder – ich bringe die Füße um einiges schneller heraus als letztens. Der Rest geht flugs wie gehabt – Helm, Brille, Startnummer und schon gehts raus auf die Radstrecke – die Schuhe sind wie immer schon am Rad oben und ich komme auch schnell in diese hinein. Zeit für T1: 2:10 Minuten (30s langsamer als 2015, dafür inkl. Neo-Ausziehen) und auch schon auf Platz 93!
Verdammter LKW!
Am Rad versuche ich gleich einmal aufs Tempo zu drücken. Zum Glück ist kein riesiger Pulk vor mir sondern immer nur einzelne FahrerInnen die ich gut überholen kann und keine Angst hinsichtlich Windschatten-Problemen bekommen muß.
Nach 9km geht es dann in den einzigen nennenswerten Anstieg nach Luftenberg und gerade hier bin ich um einiges schneller als die anderen und schnupfe einen nach dem anderen.
Ärgerlich ist dabei dann aber nach 2/3 der Steigung der LkW, der auf der nicht gesperrten Straße hinter einem langsameren Fahrer feststeckt und somit auch mich ausbremst, da ich den Lkw und die 3 dahinter fahrenden Autos nicht ohne massiver Selbstmordgefahr überholen kann. Als der Lastwagen dann am höchsten Punkt abzweigt kann ich wieder richtig aufs Gas drücken, jedoch hat mir das sicher 20-30s gekostet.
Die Abfahrt erfolgt sicher und zügig bevor es dann im Flachen wieder ans Heizen geht. Dabei merke ich nach ca. 15km einen leichten Schmerz in der rechten kleinen Zehe, der mich beim Fahren aber nicht behindert. Trotzdem werfe ich einen kurzen Blick nach unten. DAMN, mein Schuh hat ja einen kinderhand-großen, roten Fleck auf der oberen Außenseite! Dürfte also doch nicht so ohne sein. Aber nachdem es nur wenig unangenehm ist gebe ich weiter Stoff. Mal sehen wie es beim Laufen wird.
Immer wieder überhole ich andere FahrerInnen und werde im Gegenzug nur selten überholt. Manche beißen sich dann an mein Hinterrad und versuchen mich zurück zu überholen wenn ich nach einem Überholvorgang einer größeren Gruppe ein wenig durchschnaufe, die hole ich mir dann aber wieder. 🙂
Nach 20km gibt es noch ein Gel, bevor es dann mit einem Schnitt von > 36km/h und der 44. Radzeit von 41:58 Minuten zurück in die Wechselzone geht, die ich als Gesamt 53. erreiche.
konstant und flott
Der 2. Wechsel ist erwartungsgemäß einiges flotter und die Handgriffe sitzen, sodass ich nach 55 Sekunden schon laufen kann. Die rechte kleine Zehe sah nicht so wild aus, scheint nur eine offene Blase zu sein. 5km muss die schon noch durchhalten.
Auf der Laufstrecke ist noch nicht so viel Betrieb, da ich ja doch um einiges besser platziert bin als letztes Jahr. Deswegen sind auch die Überholmanöver eher spärlich. Bis zum Wendepunkt ergibt sich da nicht viel außer dass ich mich langsam aber sicher an vor mir platzierte heranschiebe. Da es heuer sowohl hin als auch zurück oben am Damm entlang geht weiß ich auch genau wie ich platziert bin da ich mitzähle wieviele mir entgegen kommen.
Die Pace ist zu Beginn mit ca. 4:14min/km konstant flott. Die Blase am Fuß behindert mich nicht. Ich merke aber bereits die gestiegene Temperatur und die allgemeine Schwüle.
Nach dem Wendepunkt sammle ich dann doch noch den/die ein oder andere(n) LäuferIn ein und auch mein Tempo wird höher – es liegt dann immer knapp unter 4:10min/km. Dafür kann ich am letzten Kilometer nicht mehr als auf 4:04min/km beschleunigen.
Kurz vor dem Ziel schnappe ich mir auch noch die 2.-beste Dame im Feld, sodass nur eine einzige Athletin schneller als ich ist. Nach 21:28 Minuten auf der Laufstrecke (40. Laufzeit) und insgesamt 1:21:35 bin ich dann auch im Ziel angekommen. Das beschert mir Platz 47 bzw. den 17. Rang in meiner AK.
Somit war ich heute auf allen Teilabschnitten exkl. T1 schneller als 2015!
Schwimmen | – 1:38 |
T1 | + 0:30 |
Rad | – 0:47 |
T2 | – 0:15 |
Laufen | – 0:30 |
Gesamt | – 2:39 |
…Blut ist im Schuh
Im Ziel ist aber auch noch etwas anderes: wie zu erwarten hat auch mein Laufschuh einen roten Fleck. Die Blase hat also munter weiter geblutet – und barfuß hat das auch schön weiter gerieben.
Überraschend ist aber dann auch, dass mein linker(!) Laufschuh einen roten Fleck aufweist – und zwar auf der Innenseite! Das war jetzt unerwartet, doch beim Gehen merke ich nun doch eine gewisse Schmerzempfindlichkeit links. Das Adrenalin vom Wettkampf hat das wohl locker übertönt.
Um überhaupt zu erkennen was Sache ist wasche ich im See die Füße (und gleich auch die Schuhe) mal so grob ab, denn da sehen gerade alle Zehen blutig aus… Übrig bleibt ein tief aussehender Schnitt an der Unterseite des großen Zeh beim Zwischenglied – vermutlich ein Andenken an den Schwimmausstieg.
Deswegen suche ich auch zum 1. Mal überhaupt nach einem Wettkampf die Sanitäter auf, die die Wunde desinfiszieren und einen Verband drauf tun. Nun heißt es erst einmal die Füße schonen, damit alles gut verheilt. Außerdem steht schon wieder der nächste Wettkampf vor der Tür: kommenden Freitag in Vöcklabruck geht es wieder beim Stadtlauf zur Sache, da gilt es meine PB von 2014 zu verbessern, wird aber hart werden!
Hier noch für alle Hartgesottenen ein Bild der Zehe: 😉
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