Andersrad

gleich und doch verschieden

Doch kein Hofnarr!

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Letzten Sonntag war der „King of the Lake“ angesagt – ein Rad-Zeitfahren über 46km rund um den Attersee wo ich mich wieder einmal in einem Anfall von geistiger Umnachtung angemeldet habe. Die Zeiten der letzten Jahre hießen aber für mich nichts gutes…

Die Teilnehmer werden in Gruppen eingeteilt – einerseits nach Alter und dann je nachdem ob man/frau mit Rennrad oder Zeitfahrrad unterwegs ist. Da Olympe ja letzteres ist war ich in dieser Gruppe drinnen und wenn ich mir die Ergebnisse der letzten Jahre aus ebensolcher ansah wurde mir klar: das wird hart werden nicht als letzter aufzuscheinen!! Denn alle Zeiten waren unter 1:20h (und die Streckenbestzeit 58min)! Und ob ich es schaffe mit einem Schnitt von beinahe 35km/h einmal um den See zu fahren bezweifelte ich schon stark… aber der „Hofnarr“ der Veranstaltung wollte ich ja auch nicht werden.

Das Training in den letzten Wochen war eher reduziert zu nennen. Gerade einmal hatte ich es geschafft die Strecke vorher abzufahren (und dabei war ich bei einem Tempo von ca. 31km/h) bereits ab Nußdorf aber sowas von platt! Doch immerhin kannte ich nun das Streckenprofil in dieser Richtung (im Uhrzeigersinn um den See), normalerweise bin ich bisher immer nur in der Gegenrichtung unterwegs gewesen.

RACEDAY – morgens noch Nebel, aber im Laufe des Vormittags lichtet sich dieser, die Sonne kommt heraus, es wird angenehm warm und es sieht nach einem perfekten Spätsommer/Herbsttag aus. Meine Startzeit (es wird einzeln alle 1min gestartet – bei über 300 TeilnehmerInnen beginnt das bereits um 10:30 und dauert fast bis 16 Uhr) ist 14:31 – also noch so, dass ich gut daheim mittag essen kann bevor ich mich nach Seewalchen aufmache.

Im Zielgelände gibt es den Vorstart wo jeder Teilnehmer vorgestellt wird und eine kleine Rampe runterrollt um dann locker 1,5km zum richtigen Start zu pedalieren. Nach dem kurzen Raunen im Publikum als zu meinem Namen auch noch mein angegebener Verein („Team hellokitty“ 😉 ) durchgesagt wird und schon rolle ich von der Rampe hinunter.
Beinahe wäre es da gleich wieder zu Ende gewesen, denn mein Pedal sitzt beim Wegfahren kurz auf – doch zum Glück nur kurze Schrecksekunde und nix weiter passiert.

Beim richtigen Start wird jede(r) hinten gehalten, dadurch kann man schon in die Pedale steigen und mit dem Startsignal auch noch gleich angeschoben. Die ersten Kilometer sind der Wahnsinn! Mit einem Schnitt von 40km/h(!) starte ich los. Was ist denn hier los? So schnell war ich noch nie unterwegs! Danach wird das Tempo zwar nach und nach geringer, trotzdem bleibe ich immer noch deutlich über 35km/h! Und erstaunlicherweise werde ich auch kaum von anderen Startern überholt. Gerade einmal je 2 Rennradler und 2 Zeitfahrer ziehen an mir vorbei. Einer davon raunt mir bei der Steigung nach Weißenbach noch ein „Hopp, hopp!“ zu. Ob einfach nur aus Mitleid mit meiner im Vergleich kläglichen Gestalt oder etwas anderem weiß ich nicht.

Bei Halbzeit kurz vor Unterach bin ich noch unter 40min – somit könnte ich wirklich auch noch insgesamt es unter 1:20 schaffen!! Froh wäre ich ja über eine Zeit unter 1:25 gewesen!
Dann kommt die längere Steigung bei der Umfahrung Unterach wo ich ebenfalls noch gut hochkomme – spätestens hier hatte ich erwartet richtig einzubrechen. Hier überholt mich zwar ebenfalls noch ein Rennradler, den ich dann auf den nächsten 10 Kilometern aber immer wieder mal aus der Ferne sehen kann. Der ist also nicht wirklich schneller als ich – das gibt Kraft! Und die brauche ich, denn so langsam aber sicher werden die Muskeln müde. Das Westufer vom Attersee ist außerdem auch nicht so einfach zu fahren, da es um einiges welliger als das östliche Ufer ist. Durch meine Streckenkenntnis weiß ich aber wenigstens was auf mich zukommt und kann das letzte bisschen verbliebene Kraft gut einteilen. Der Schnitt ist nach wie vor über 35km/h! Doch nach Litzlberg und bereits bei Einfahrt nach Seewalchen kommen noch die letzten Steigungen, die mir schon sehr schwer fallen. Die Oberschenkel sind schon sehr sehr müde. Mit letzter Kraft gebe ich noch einmal Gas und rausche ins Ziel – mit einer Zeit von 1:19:14 und einem Schnitt von 34,8km/h! Hammer! Und außerdem waren noch 2 in meiner Gruppe langsamer! Wo ist der Champagner?!

Das hätte ich mir nie gedacht, dass ich diese Zeit dertreten kann. Außerdem ist es ein schöner (Rad-)Abschluss der heurigen Wettkampfsaison, der mir gewaltigen Auftrieb für nächstes Jahr mit dem Triathlon-Fokus gibt! Denn wie bin ich erst drauf, wenn ich eine richtiges Radtraining schon im Winter starte und nicht nur die bike2work Fahrten mache?? 🙂

P.S.: Die Wettkampfsaison ist noch nicht ganz vorbei, 1-2 Läufe werde ich noch machen, aber nix richtig großes mehr…

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